Mund-Kiefer-
Gesichtschirurgie
Kieferfehlstellungen
Die Planung dieser Eingriffe erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Ihrem behandelnden Kieferorthopäden
und den Kiefer- und Gesichtschirurgen. Anhand digital erstellter Fotos und Röntgenbilder werden bei uns 3D-Computersimulationen
durchgeführt, die die Operationsergebnisse planbar machen.
OP Planung - Beratung
Das erste Beratungsgespräch erfolgt üblicherweise bei dem behandelnden Kieferorthopäden,
der dann den Patienten zur weiteren Beratung an einen Chirurgen des MVZ überweist. In diesem
Gespräch werden mit dem Patienten die verschiedenen Möglichkeiten erörtert, die dann dem
Kieferorthopäden schriftlich zugeleitet werden. Dieser erstellt auf der Basis unseres
Gutachterbriefes einen Heil- und Kostenplan, der zur Genehmigung und zur Klärung der
Kostenübernahme - vor Behandlungsbeginn - bei der jeweiligen gesetzlichen Krankenkasse eingereicht werden muss.
Für spezielle Planungsverfahren werden die Kosten von der Krankenkasse zum Teil nicht übernommen und müssen
somit selbst getragen werden. Privatpatienten empfehlen wir, vor Beginn der Behandlung eine Kostenzusage Ihrer
Versicherung einzuholen. Die Behandlung erfolgt in der Regel in mehreren Schritten: kieferorthopädische
Behandlung vor der Operation, Operationsplanung mit Modelloperation, Operation und kieferorthopädische Nachbehandlung.
Der gesamte Zeitraum umfasst in der Regel ca. 2 Jahre. Liegen spezielle oder schwere Erkrankungen vor,
muss abgeklärt werden, ob eine Operation durchführbar ist.
OP Vorbereitung zur Operation
Wurden die Zähne vom Kieferorthopäden entsprechend vorbereitet, kann mit der Planung der Operation begonnen werden.
Circa zwei Wochen vor dem Operationstermin werden Abdrücke von den Zähnen und Kiefer genommen, ein dreidimensionales
Röntgenbild (DVT) und Fotos erstellt. Mit diesen Unterlagen wird computerunterstützt das optimale
Operationsverfahren simuliert um die neue Position der Kiefer festzulegen. Anhand dieser Unterlagen werden dann
entsprechende Operationsschablonen erstellt, die während der Operation die genaue Position der Kiefer ermöglicht.
Diese komplexe Planung und die Operationsschablonen werden leider meistens von den Krankenkassen nicht oder nur
teilweise übernommen und müssen vom Patienten getragen werden.
OP Verlauf der Operation
Die Operation erfolgt stationär im Klinikum Niederrhein. Da die Operation in Vollnarkose erfolgt, ist es erforderlich
einige Untersuchungen durch den Narkosearzt vor der Operation durchzuführen. Schwere Erkrankungen müssen ausgeschlossen
werden oder die Operationsfähigkeit abgeklärt werden. Die gesamte Operation wird durch den Mund ausgeführt, sodass
von außen keine Narben entstehen. In der Operation werden dann die Kiefer entsprechend der Planung getrennt, in der
neuen Position eingestellt und fixiert. Dies erfolgt mit den vorher hergestellten Operationsschablonen und mit
speziellen Titanplättchen und Schrauben am Kiefer. In Fällen größerer Verlagerungsstrecken führen wir eine sogenannte
Distraktion (schrittweise Verlagerung) durch. Eine Verdrahtung des Ober- und Unterkiefers erfolgt in der Regel nicht,
sodass der Mund nach der Operation wieder geöffnet werden kann. Sprechen ist direkt nach der Operation möglich, die
Nahrungsaufnahme ist kurzzeitig beeinträchtigt. Die Operationsschablonen bleiben noch für ca. 4 Wochen im Mund. Während
dieser Zeit werden als funktionelle Nachbehandlung auch Gummizüge eingesetzt, die die Gewöhnung an die neue Bisssituation erleichtern.
Der Aufenthalt in der Klinik dauert ca. 3-6 Tage in Abhängigkeit von der Operation. Der gesamte Behandlungszeitraum um die
Operation ca. 5-6 Wochen. Nach dem Klinikaufenthalt erfolgen wöchentliche Kontrollen für ca. 4 Wochen durch uns, danach durch
den behandelnden Kieferorthopäden.
OP Postoperative Behandlung
Nach ca. 5-6 Wochen kann dann die postoperative kieferorthopädische Feineinstellung der Zähne beginnen um abschließend
eine perfekte Okklusion zu erreichen. Die in der Operation eingebrachten Titanplatten sollten nach frühestens 6 Monaten,
spätestens jedoch nach ca. 1 Jahr entfernt werden. Dieser Eingriff kann im MVZ in ambulanter Vollnarkose erfolgen.